Will man ein antiquarisches Buch kaufen, ist in jedem Fall zu beachten, wie der allgemeine Zustand des Buches ist. Durch die falsche nicht fachgemäße Lagerung zum Beispiel, können eigentlich wertvolle Stücke großen Schaden nehmen. Doch Bücher müssen nicht nur richtig gelagert werden, sondern benötigen oft auch gesonderte Pflege. Für den bestmöglichen Erhalt von Büchern empfiehlt es sich, auf gleichbleibende Temperaturen und Luftfeuchtigkeit zu achten. Außerdem sollten direkte Sonneneinstrahlung und helles Licht tunlichst vermieden werden. Besonders schlimmen Schaden können Schädlinge anrichten, die sich durch ganze Bücher fressen – und hier ist nicht der gemeine Bücherwurm und die weit verbreitete Leseratte gemeint!

Sofern es nicht für das Weiterbestehen des Buchs von absoluter Notwendigkeit ist, sollte von Restaurierungsmaßnahmen Abstand genommen werden. Restaurierungen müssen aber auf jeden Fall von Experten vorgenommen werden, da unsachgemäße Eingriffe und die Verwendung von den falschen Substanzen, wie Klebstoffen oder Reinigungsmittel, den Wert des Buches stark mindern können und es im schlimmsten Fall sogar zerstören könnten.

Wenn ein Buch fachgemäß und professionell restauriert wurde, behält es seine Struktur bei. Moderne Materialien werden tunlichst nicht verwendet, sondern stets mit historischen und zeitgemäßen Materialien und Techniken gearbeitet. Buchdeckel und Seiten müssen unbedingt erhalten werden und dürfen unter keinen Umständen ersetzt werden. Ein Experte wird an den Farbveränderungen, Materialmischungen und Bindetechniken beurteilen können, ob eine Restaurierung professionell ausgeführt wurde.

Um sicher zu gehen, dass Sie nur echte Bücher kaufen und nicht einer perfiden Fälschung auf den Leim gehen, ist es wichtig, sich mit den Grundbegriffen der Buchbinderei auseinander zu setzen. Fälschungen sind für den Laien oft nicht so einfach zu erkennen, da Betrüger die Technik oft äußerst gut beherrschen und so sind Sie am besten beraten, wenn Sie unsere fachkundigen Experten heranziehen, wenn es um die Echtheit eines Buches geht. Es gibt eine Reihe von Faktoren, die es unseren Experten ermöglichen, den Unterschied zwischen einem echten antiquarischen Buch und einer Reproduktion oder Fälschung zu erkennen. Das erste Merkmal ist das Material der Seiten. Alte Texte wurden auf handgeschöpftes Papier gedruckt oder auf Pergament geschrieben, während Reproduktionen oft maschinell gefertigtes Papier verwenden. Der Unterschied liegt in der Optik, Struktur und Haptik, aber auch in der Art und Weise, wie die Druckerschwärze oder die Tinte vom Material aufgenommen wurde. Außerdem weisen historische Drucke oft Unregelmäßigkeiten im Textbild auf, welche durch die weniger präzisen Drucktechniken hervorgerufen wurden. Fälschungen wirken hingegen oft „zu perfekt“. Auch die Bindung eines Buches gibt Aufschluss über dessen Echtheit. Alte Ledereinbände können abgegriffen sein, entwickeln Patina und verziehen sich oft. Moderne Replika müssen künstlich nachgealtert werden, was sich aber oft erkennen lässt. Die weitere Vorgehensweise gleicht oft schon echter Detektiv Arbeit.  Mittels UV-Licht oder chemischen Analysen können die Bestandteile des Buches noch genauer untersucht werden. Wenn man Glück hat, entdeckt man eventuell verborgene Inschriften oder den Hinweis auf die Provenienz des Buches, sofern sie nicht schon vorliegt.

Zur Identifizierung von Fälschungen ist es in jedem Fall ratsam, in Kontakt mit erfahrenen Experten zu treten. Eine genaue Analyse des Schriftbildes, der möglicherweise vorhandenen Druckweise und der materiellen Eigenschaften können weitreichende Auskunft über die Geschichte eines Buches liefern.

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Für den Wert eines Buches müssen verschiedene Faktoren herangezogen werden. Beispielsweise ist die Herkunft, also die Provenienz, relevant im Bezug auf seinen Marktwert. Die Besitzgeschichte des Buches kann im besten Falle lückenlos nachvollzogen werden, zum Beispiel durch handschriftliche Notizen im Buch selbst, durch Stempel oder Einträge in Bestandslisten von Bibliotheken oder Klöstern. Oft gibt es auch kunstvolle Besitzkennzeichen, sogenannte Exlibris, welche auf frühere Besitzer verweisen und den historischen Kontext des Buches liefern. Durch die Nachvollziehbarkeit der Provenienz steigt der Wert des Buches im Verkauf. Neben der Provenienz sind auch die materiellen Eigenschaften in der Preiszusammensetzung zu erwähnen. Die verwendeten Materialien beeinflussen nämlich die Lebensdauer des Buches. Texte, die auf Pergament, also auf Tierhaut geschrieben sind, überdauern die Zeit sehr zuverlässig, allerdings muss eine fachgerechte Lagerung dem Erhalt des Buches vorangehen. Feuchtigkeit zerstört Pergament und lässt es sich verformen. Lederne Buch Einbände werden bei falscher Lagerung brüchig. Das uns heute am geläufigste Material, Papier, variiert in seiner Qualität am meisten. Handgeschöpftes Papier aus Leinen oder Baumwolle ist widerstandsfähiger und lässt sich besser erhalten, als Holzschliffpapier.

Auch die Epoche, welcher ein Buch entstammt, beeinflusst den Wert des Stückes. Inkunablen, abgeleitet vom lateinischen „incunabula“ für Wiege, sind jene Drucke, die zu Beginn des Buchdrucks entstanden sind, also zwischen 1450 und 1500. Sie werden auch Wiegendrucke genannt und erzielen unglaubliche Preise. Aber auch Schriften der Aufklärung sind begehrt, vor allem wegen ihres intellektuellen Wertes. Schriften aus der Renaissance und der Barock Zeit sind oft aufgrund ihrer kunstvollen Gestaltung sehr wertvoll.

Doch nicht immer waren dieselben Bücher gleich wertvoll. Die Kriterien zur Bewertung des Wertes eines Buches haben sich im Laufe der Zeit gewandelt. Noch im 19. Jahrhundert steigerten prachtvolle Einbände den Wert von Büchern, während heute eher Erstausgaben oder Werke mit besonderer oder lückenloser Provenienz begehrt sind. Der Index, nach dem bestimmte Bücher im Wert höher beurteilt werden als andere, wird aber auch immer durch Auktionshäuser, Online Handel und die Nachfrage beeinflusst.